WAS IST GESTALTTHERAPIE?
Die Gestalttherapie versteht sich als ein anthroposophisches Therapieverfahren.
Alle Interventionen in die Gestalt dienen dazu, persönliche Wachstumsprozesse zu fördern. Damit ist verbunden, die Selbstwahrnehmung und die Achtsamkeit zu stärken, abgespaltene Selbstanteile zu integrieren, mit neuen Verhaltensweisen und Haltungen zu experimentieren und Störungen in der Kontaktfähigkeit zu verringern.
Eine Gestalttherapie-Sitzung beinhaltet Methoden, die unmittelbarer an Erfahrungen und Herausforderungen anknüpfen lassen. Unter therapeutischer Begleitung von Gestalttherapeut*innen lässt sich so der persönliche Erfahrungshorizont rasch erweitern und Konflikte lassen sich auflösen.
Die Wirkrichtung gestalttherapeutischer Interventionen kann vor allem in der Komponente der Problemaktualisierung, aber auch in der Unterstützung zur Problembewältigung gesehen werden.
Die Methoden zielen darauf, wiederkehrende Muster problematischen Verhaltens und Erlebens experimentell in das „Hier und Jetzt“ der therapeutischen Situation zu holen.
Toxische Muster werden so, begleitet durch die Therapeut*innen, aufgespürt und durch das Ausprobieren neuer Verhaltensweisen verändert.
Daneben zielt der gestalttherapeutische Ansatz über den Einsatz achtsamkeitsfördernder Interventionen auch auf den Bereich der therapeutischen Klärung.
Die Gestalttherapie wurde in den 1950er Jahren u.a. von den Psychoanalytikern Fritz und Laura Perls, Paul Goodman und anderen entwickelt und ist als äußerst wirksames, erlebensorientiertes Therapie- und Beratungsverfahren inzwischen international etabliert.
Ausgehend von ihren Grundannahmen ist die Gestalttherapie den humanistischen Therapieverfahren zuzuordnen.
Eine Vielzahl valider klinischer Studien belegt die Wirksamkeit der Gestalttherapie – insbesondere bei der Behandlung affektiver, phobischer und persönlichkeitsbezogener Störungen, ferner bei Sucht, Schmerzzuständen und psychosomatischen Erkrankungen.