Wie wirkt Gestalttherapie?
GESTALT- AUSBILDUNG
“DAS WIE”
Da sich die Gestalttherapie als ein entwicklungsförderliches, humanistisches Therapieverfahren versteht, dienen alle Interventionen letztlich dazu, die personalen Wachstumsprozesse zu fördern und damit verbunden allgemein das Gewahrsein und die Achtsamkeit zu stärken, abgespaltene Selbstanteile zu integrieren, mit neuen Verhaltensweisen bzw. Haltungen zu experimentieren und Störungen in der Kontaktfähigkeit zu verringern. Eine Gestalttherapie-Sitzung beinhaltet fast immer irgendeine Form von Experiment, da sich so unter unmittelbarer, unterstützender therapeutischer Begleitung der Erfahrungshorizont erweitern lässt.
Entsprechend der durch Grawe et al. (1994) vorgenommenen Systematisierung der Psychotherapieverfahren kann die Wirkrichtung gestalttherapeutischer Interventionen somit vor allem in der Komponente der Problemaktualisierung, aber auch in der Unterstützung zur Problembewältigung gesehen werden. Die Methoden zielen an, wiederkehrende Muster problematischen Verhaltens und Erlebens experimentell in das „Hier und Jetzt“ der therapeutischen Situation zu holen bzw. in der therapeutischen Beziehung aufzuspüren und durch das Ausprobieren neuer Verhaltensweisen zu verändern. Dabei geht es um die Frage “Wie” und nicht so sehr über das “Warum”- wie im anderen Verfahren das fall sein kann. Daneben zielt der gestalttherapeutische Ansatz über den Einsatz achtsamkeitsfördernder Interventionen auch auf den Bereich der therapeutischen Klärung.