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Gestaltfortbildung über 6 Wochenenden.
Das Zeitlose Unendliche
Die Philosophische Sichtweise der Gestalt-Therapie gründet Sich auf und führt zu einem integrativen, “holistischen” Verständnis des Menschen innerhalb des Universums. Gestalttherapie steht somit den religiösen und spirituellen Traditionen des Ostens sehr nahe, in denen sämtlich von der Beziehungshaftigkeit und Einheit allen Seins die rede ist.
Aus dem Buch “Mit Drachengewalt und Donnerstimme- Zen in der Kunst der Gestalt-Therapie.
Gestalttherapie- Ausbildung
Ausbildungsbeginn 13/14 Juni 2020
Alle Wochenend-Seminare finden in den Räumen der REKS AM WESTEND statt. Die Ausbildung geht über 6 Wochenenden und findet immer Samstag 10.00-17.00 Uhr und Sonntag 10.00-14.00 Uhr statt. Anmeldung über die Webseite des REKS AM WESTEND.
1. WE, 13./14.06.2020
2. WE, 11./12.07.2020
3. WE, 29./30.08.2020
4. WE, 19./20.09.2020
5.WE, 03/04.10.2020
6.WE,28/29.11.2020
Was wird im Kurs erlernt?
Der Kurs hat das Ziel, kompaktes Basiswissen zu Theorie und vor allem Praxis der Gestalttherapie zu vermitteln. Die Teilnehmer erhalten gleichwohl fundierte theoretische Informationen zu Grundlagen und Wirkmechanismen der Gestalttherapie und bekommen zu jeder Lerneinheit neben systematisierten Zusammenfassungen der Weiterbildungsinhalte auch ausführliche Originaltexte zum Selbststudium zur Verfügung gestellt. Letztere umfassen sowohl Auszüge aus aktuellen Lehrbüchern als auch „Klassiker“ der Begründer der Gestalttherapie bzw. für sie wegweisender Praktiker.
Anhand des Kontaktmodells der Gestalttherapie wird eine leicht erlernbare Leitlinie zur Kreation eigener gestalttherapeutischer Interventionen zur Verfügung gestellt. Die Teilnehmer erhalten ausgiebige Gelegenheit zur Selbsterfahrung und werden eingeladen, sich unterstützt durch den Weiterbildungsleiter in der Gruppe als Therapeut_in mit „echten Themen“ auszuprobieren. Wichtigstes Lernziel ist dabei, Gestalttherapie als Haltung zu verstehen, bei der keineswegs eingeübte therapeutische „Techniken“ angewendet, sondern auf deren Basis gestalttherapeutische Experimente kreativ mit und für den Klienten stimmig im therapeutischen Prozess entwickelt werden.
Wie ist die Anschlussfähigkeit des Erlernten an bereits erlernte und ausgeübte Verfahren?
Gestalttherapeutische Begrifflichkeiten und Vorgehensweisen sind offensichtlich auch von Praktikern anderer Therapieverfahren längst als Bereicherung erkannt worden. Beispielsweise benennt Petzold (2001) die Gestalttherapie als eine Wurzel der Integrativen Therapie, die durch Young entwickelte Schematherapie ist nach eigenen Angaben maßgeblich durch eigene Erfahrungen mit Gestalttherapie beeinflusst. Achtsamkeitsübungen, welche die Gestalttherapie seit ihren Anfängen verwendet, gehören inzwischen auch zum Methodenkanon der Verhaltenstherapie, auch Ansätze der Trauma-, Sucht- und der Gruppentherapie entlehnen ursprünglich gestalttherapeutische Strategien, ebenso wie das Anti-Aggressions-Training. Die Gestalttherapie selbst wiederum entlehnt Konzepte, Begriffe und Methoden aus den tiefenpsychologischen Verfahren, dem Psychodrama, der Körpertherapie sowie teilweise der Musik- und der Kunsttherapie.
Da diese Weiterbildung vor allem auf den dialogischen Kontakt zwischen Therapeut und Klient „im Hier und Jetzt“, die Einübung einer humanistischen Grundhaltung und der Diagnostik der Kontaktgestaltung in der therapeutischen Situation fokussiert, profitieren die Teilnehmenden vor allem hinsichtlich einer Steigerung der Kompetenzen zur therapeutischen Beziehungsgestaltung. Die Teilnehmenden werden zudem ermuntert, personale Ressourcen authentisch in den Prozess der Interventionsbildung miteinzubeziehen und erhalten Gelegenheit, sich im geschützten Rahmen der Gruppe auszuprobieren, so dass auch die spontane Entwicklung kreativer Interventionen trainiert wird. Nicht zuletzt enthält die Weiterbildung Selbsterfahrungsanteile und bietet einen ersten Einblick in die gestalttherapeutische Arbeit mit Gruppen.
Was ist Gestalttherapie?
Die Gestalttherapie wurde in den 1950er Jahren u.a. von den Psychoanalytikern Fritz und Laura Perls, Paul Goodman und anderen entwickelt und ist als äußerst wirksames, erlebensorientiertes Therapie- und Beratungsverfahren inzwischen international etabliert. Ausgehend von ihren Grundannahmen ist die Gestalttherapie den humanistischen Therapieverfahren zuzuordnen.
Eine inzwischen kaum noch überschaubare Vielzahl valider klinischer Studien belegt die Wirksamkeit der Gestalttherapie – insbesondere bei der Behandlung affektiver, phobischer und persönlichkeitsbezogener Störungen, ferner bei Sucht, Schmerzzuständen und psychosomatischen Erkrankungen. Die höchsten Effektstärken finden sich bisher in Studien zur Anwendung bei Affektiven Störungen und Suchterkrankungen (vgl. in einer ausführlichen Übersicht Hartmann-Kottek, 2012).
Wie wirkt Gestalttherapie?
Da sich die Gestalttherapie als ein entwicklungsförderliches, humanistisches Therapieverfahren versteht, dienen alle Interventionen letztlich dazu, die personalen Wachstumsprozesse zu fördern und damit verbunden allgemein das Gewahrsein und die Achtsamkeit zu stärken, abgespaltene Selbstanteile zu integrieren, mit neuen Verhaltensweisen bzw. Haltungen zu experimentieren und Störungen in der Kontaktfähigkeit zu verringern. Eine Gestalttherapie-Sitzung beinhaltet fast immer irgendeine Form von Experiment, da sich so unter unmittelbarer, unterstützender therapeutischer Begleitung der Erfahrungshorizont erweitern lässt.
Entsprechend der durch Grawe et al. (1994) vorgenommenen Systematisierung der Psychotherapieverfahren kann die Wirkrichtung gestalttherapeutischer Interventionen somit vor allem in der Komponente der Problemaktualisierung, aber auch in der Unterstützung zur Problembewältigung gesehen werden. Die Methoden zielen an, wiederkehrende Muster problematischen Verhaltens und Erlebens experimentell in das „Hier und Jetzt“ der therapeutischen Situation zu holen bzw. in der therapeutischen Beziehung aufzuspüren und durch das Ausprobieren neuer Verhaltensweisen zu verändern. Daneben zielt der gestalttherapeutische Ansatz über den Einsatz achtsamkeitsfördernder Interventionen auch auf den Bereich der therapeutischen Klärung.
Welche Literatur wird den Teilnehmern unter anderem empfohlen?
Erhard Doubrawa u. Stefan Blankertz: Einladung zur Gestalttherapie. Eine Einführung mit Beispielen. Hammer, Wuppertal 2005 (ISBN 3-87294-847-4)
Erving u0026amp; Miriam Polster: Gestalttherapie – Theorie und Praxis der integrativen Gestalttherapie. Hammer-Verlag, Wuppertal 2001. (ISBN: 9783872948724, früher: 3872948725).
Fritz Perls: Gestalt, Wachstum, Integration. Aufsätze, Vorträge, Therapiesitzungen. Jungfermann. 1992. (ISBN 978-3873871854)
Fritz Perls: Gestalt-Therapie in Aktion. Klett-Kotta. 2002. (ISBN 978-3608959840)
Fritz Perls: Grundlagen der Gestalt-Therapie. Einführung und Sitzungsprotokolle. 2013. Klett-Kotta. (ISBN 978-3608890617)
Lore Perls: Leben an der Grenze: Essays und Anmerkungen zur Gestalt-Therapie. Edition Humanistische Psychologie. 2005. (ISBN 978-3926176110)
Lotte Hartmann-Kottek: Gestalttherapie. Lehrbuch. Springer-Verlag 2008. (ISBN 978-3-540-75743-6).