Was wird im Kurs erlernt?

Gestalt-Ausbildung

Innhalt & Sinn

Was wird im Kurs erlernt?

Der Kurs hat das Ziel, kompaktes Basiswissen zu Theorie und vor allem Praxis der Gestalttherapie zu vermitteln. Die Teilnehmer erhalten gleichwohl fundierte theoretische Informationen zu Grundlagen und Wirkmechanismen der Gestalttherapie und bekommen zu jeder Lerneinheit neben systematisierten Zusammenfassungen der Weiterbildungsinhalte auch ausführliche Originaltexte zum Selbststudium zur Verfügung gestellt. Letztere umfassen sowohl Auszüge aus aktuellen Lehrbüchern als auch „Klassiker“ der Begründer der Gestalttherapie bzw. für sie wegweisender Praktiker.

Anhand des Kontaktmodells der Gestalttherapie wird eine leicht erlernbare Leitlinie zur Kreation eigener gestalttherapeutischer Interventionen zur Verfügung gestellt.  Die Teilnehmer erhalten ausgiebige Gelegenheit zur Selbsterfahrung und werden eingeladen, sich unterstützt durch den Weiterbildungsleiter  in der Gruppe als Therapeut_in mit „echten Themen“ auszuprobieren. Wichtigstes Lernziel ist dabei, Gestalttherapie als Haltung zu verstehen, bei der keineswegs eingeübte therapeutische „Techniken“ angewendet, sondern auf deren Basis gestalttherapeutische Experimente kreativ mit und für den Klienten stimmig im therapeutischen Prozess entwickelt werden.

Wie ist die Anschlussfähigkeit des Erlernten an bereits erlernte und ausgeübte Verfahren?

Gestalttherapeutische Begrifflichkeiten und Vorgehensweisen sind offensichtlich auch von Praktikern anderer Therapieverfahren längst als Bereicherung erkannt worden. Beispielsweise benennt Petzold (2001) die Gestalttherapie als eine Wurzel der Integrativen Therapie, die durch Young entwickelte Schematherapie ist nach eigenen Angaben maßgeblich durch eigene Erfahrungen mit Gestalttherapie beeinflusst. Achtsamkeitsübungen, welche die Gestalttherapie seit ihren Anfängen verwendet, gehören inzwischen auch zum Methodenkanon der Verhaltenstherapie, auch Ansätze der Trauma-, Sucht- und der Gruppentherapie entlehnen ursprünglich gestalttherapeutische Strategien, ebenso wie das Anti-Aggressions-Training. Die Gestalttherapie selbst wiederum entlehnt Konzepte, Begriffe und Methoden aus den tiefenpsychologischen Verfahren, dem Psychodrama, der Körpertherapie sowie teilweise der Musik- und der Kunsttherapie.

Da diese Weiterbildung vor allem auf den dialogischen Kontakt zwischen Therapeut und Klient „im Hier und Jetzt“, die Einübung einer humanistischen Grundhaltung und der Diagnostik der Kontaktgestaltung in der therapeutischen Situation fokussiert, profitieren die Teilnehmenden vor allem hinsichtlich einer Steigerung der Kompetenzen zur therapeutischen Beziehungsgestaltung. Die Teilnehmenden werden zudem ermuntert, personale Ressourcen authentisch in den Prozess der Interventionsbildung miteinzubeziehen und erhalten Gelegenheit, sich im geschützten Rahmen der Gruppe auszuprobieren, so dass auch die spontane Entwicklung kreativer Interventionen trainiert wird. Nicht zuletzt enthält die Weiterbildung Selbsterfahrungsanteile und bietet einen ersten Einblick in die gestalttherapeutische Arbeit mit Gruppen.